Mit Propst Zander im Gespräch

Kurz vor dem Jahreswechsel steht für den neuen Gladbecker Propst Thomas Zander sein Debüt in der Pfarrei an. Mit der feierlichen Messe am 17. Dezember wird Thomas Zander als Propst in St. Lamberti eingeführt. Wie ist die Stimmung? „Da freue ich mich drauf“, sagt Zander, ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen. Mit seiner Einführung wird im Gottesdienst am 3. Advent auch das neue Leitungsteam der Pfarrei vorgestellt, das neben Zander aus Gemeindereferentin Beatrix Klein-Wiele, Pastoralreferent Mark Bothe und Projektmanager Norbert Dahlmann besteht. Dieses Konzept ist im Bistum nicht neu, aber in der Pfarrei. „Für uns alle ist das eine neue Situation“ berichtet Zander im Gespräch. „Wir treffen uns, lernen uns kennen und finden Stück für Stück heraus, wie wir das Leitungsteam gestalten wollen.“ Das Leitungsteam wird im Detail im neuen Jahr vorgestellt.

Thomas Zander wurde 1962 in Gelsenkirchen geboren und ist seit 31 Jahren Priester. Dabei war der Weg zum Priesterberuf gar kein direkter: „Ich habe eine Ausbildung zum Bauzeichner gemacht“, verrät er. Währenddessen ist Zander in seiner Gemeinde aktiv, nimmt die kirchliche Jugendarbeit durch die Kapläne vor Ort wahr. „Ich habe dann erst einmal Zivildienst im Michaelshaus in St. Urbanus gemacht“, erzählt Zander. Anschließend hat er sich bewusst hingesetzt und sich schlussendlich für das Priesteramt bzw. das Studium der Religionspädagogik und Theologie entschieden. Was ist sein persönliches Steckenpferd? „Ich mag den Kontakt zu Menschen, ich bin sehr kontaktfreudig.“ Außerdem freut sich Thomas Zander darauf, Menschen in Gladbeck auf ihren Wegen zu begleiten.

Vor seinem Amtsantritt hat der passionierte Radfahrer bereits eine Tour durch Gladbeck gemacht. „Ich habe alle Kirchorte besucht“, berichtet Propst Zander schmunzelnd. Auch St. Pius und St. Elisabeth. „Mir ist dabei aufgefallen, wie unterschiedlich die Kirchorte sind“, sagt Zander. Positiv hat ihn dabei überrascht, wie gut die Kirchen und ihre umgebenden Flächen gepflegt sind. „Da sieht man, dass sich Menschen für ‚ihre‘ Kirche verantwortlich fühlen, da passiert Leben.“ Er hat bei seiner Radtour auch immer in die Schaukästen geguckt, um zu sehen, wie aktuell die Aushänge sind, verrät er mit einem Augenzwinkern.
„Jeder Kirchort ist wertvoll, auch wenn man weiß, wir werden sie nicht alle halten können.“

 

Gladbeck ist Thomas Zander keinesfalls fremd. In der Herz Jesu Kirche wurde er vor rund 30 Jahren zum Diakon geweiht, bevor 1992 die Priesterweihe in Essen erfolgte. Seine erste Stelle als Neupriester befand sich in unserer Nachbarstadt – von 1992 bis 1996 arbeitete Zander in der Boyer Gemeinde St. Johannes, die es heute nicht mehr gibt. In Bottrop hatte er auch Kontakt zu den Pfadfindern vor Ort und war selbst einige Jahre als geistliche Leitung im Bezirk Bottrop / Gladbeck aktiv. Aus Bottrop stammt auch eine lustige Begebenheit aus seinem Berufsleben – typisch für unsere Ruhrregion: Im Rahmen einer Kinderkatechese während einer Sternsinger-Aktion zum Thema Wasser  hatte Thomas Zander zwei Gläser Wasser vorbereitet. Eines mit frischem Wasser, eines mit schmutzigem. Auf seine Frage, woher das schmutzige Wasser wohl kommen könne, antwortete ein Kommunionkind: „Das is ausse Köttelbecke.“